Hissen, Seufzen, Schöne Töne
Mädchenchor Hannover gibt sein Neujahrskonzert
Veröffentlicht: 24.01.2023
Hannover. Eine Tradition – das Neujahrskonzert des Mädchenchors in der Staatsoper Hannover. Und auch schon Tradition, diesmal am 22.01.23: der Mädchenchor begrüßt das Publikum mit neuen, mit frischen, mit fröhlichen Klangideen.
Die Vorgruppen eröffneten das Konzert, die Leiterinnen allesamt als Akteurinnen dabei: Gaby Schönwälder am Tamborin, Swantje Bein am Klavier, und Julia Wolf (Dirigat) – ein viel applaudierter Beginn und eine gelungene Überleitung zum Auftritt des Konzertchors. Der nun kam ungewohnt drapiert einher: die roten Blazer waren eingetauscht gegen Schnurbärte, Hasenohren, Damen- und Silvesterhüte. Ein optisches Signal für die skurril-genialen Galgenlieder-Texte von Christian Morgenstern, von Lera Auerbach vertont und nun vom Mädchenchor und dem Raschèr Saxophone Quartet unter Leitung von Andreas Felber zur Aufführung gebracht.
Ungewohnte Klangbilder, hochanspruchsvoll für Publikum und Interpretinnen gleichermaßen. So vernahm man etwa beim Lied “Fisches Nachtgesang”, das textlich eigentlich nur aus Strichen besteht, etwa Hissen, Seufzen und Atemholen der glänzend aufgelegten Sängerinnen – eine wahre Klangsymphonie, untermalt vom bestechenden Pizzicato (ein durch die Klappen der Instrumente erzeugter Effekt) der Saxophone.
Rheinberger und Schubert (am Klavier: Nicolai Krügel) brachte im Anschluss eine klassische Note (die Mädchen nun wieder in gewohnter Konzertkleidung), gefolgt von Vaughan Williams’ Folk Song of the Four Seasons, arrangiert für Saxophon und Frauenchor.
Bewegung und Heiterkeit dann zum Abschluss des Neujahrskonzerts: mit origineller Choreographie begeisterten die jungen Sängerinnen mit den Evergreens Go The Distance und Come Alive. Das Publikum dankte mit lautem und anhaltendem Beifall.